Kirmes2010
30. Juli - 02 . August 2010
Kirmes in Seelbach mit 80 Jahre Fußball in Seelbach
Kölsche Stimmung bei der Seelbacher Kerb
Villmar-Seelbach. Die Seelbacher Kerb hat bislang die Erwartungen der Verantwortlichen erfüllt. Mit mehr als 120 Besuchern könne man in einem Ort wie Seelbach am Samstagabend nicht rechnen, meinte Gerhard-Hugo Weil, Abteilungsleiter Fußball vom TuS. In der Regel kämen überwiegend Seelbacher, «der eine oder andere vielleicht mal aus einem Nachbardorf». Gehofft hatte Weil aber eigentlich schon, dass durch Verknüpfung der Kirmes und des TuS-Jubiläums die Seelbachtalhalle voller werden könnte. Denn mehr als die Hälfte der Seelbacher sind TuS-Mitglieder.
Wer nicht gekommen war, hatte einen für ein solch kleines Dorf recht unterhaltsamen «Kölschen Abend» versäumt. Einen tollen Auftritt legte die Tanzgruppe des Villmarer Quartettvereins hin.
Als Harlekins verkleidet begeisterten die jungen Frauen unter der Leitung von Kerstin Roßbach zu einem «Höhner»-Medley mit einem Showtanz. Hits wie «Jetzt geht’s los», «Die Karawane zieht weiter» und «Supergeile Zick» erklangen und brachten sofort richtig Stimmung im Saal.
Die passende Atmosphäre für die 15-köpfige Kirmesgesellschaft,
einen imposanten Einmarsch hinzulegen, bei dem die Bühnenbretter am Ende wirklich bebten.
Die meisten der Kirmesburschen haben bereits Erfahrung bei der Kirmes 2009 gesammelt, und wollen bis nächstes Jahr weiter machen.
Das sind die Vorteile Jugendlicher kleiner Orte, die nicht gleich schon wieder die Kirmes an Nachfolger übergeben müssen, wenn es gerade beginnt, so richtig Spaß zu machen.
Die Show in der Seelbachtalhalle ging mit einem Auftritt der «Kubacher Füllharmoniker» weiter.
«Ich bin wieder hier in meinem Revier», sang Leiter Gerald Götz frei nach Westernhagen. Den Bezug nach Seelbach hat er durch seine ehemalige Tätigkeit als Fußballtrainer in der Fußballspielgemeinschaft Gräveneck/Seelbach.Die Kubacher Freunde hatten sich viele Mühe gegeben und die Texte aller kölschen Lieder auf Seelbacher Verhältnisse umgeschrieben.
So hieß es «Hey Seelbach, du bist ein Dorf mit Stil» oder «Lieber Gott, gib uns Schoppe, denn ganz Seelbach hat Dorscht». Und Huths Hermann wurde mit «Trink doch mal einen mit» gegrüßt. Ebenso wie die Villmarer Tanzgruppe kamen auch die «Füllis» um eine Zugabe nicht herum.
Dann konnte Moderator Thomas Zanger wieder an die Kölschband Heuser übergeben, die die Gäste bei «Gaffelkölsch» und mehr noch bis in die Nacht hinein ordentlich mit Stimmungsmusik versorgte.
Vor 80 Jahren «schwappte» der Fußball nach Seelbach
Gleich mehrere Anlässe zum Feiern hatte der TuS Seelbach am Kirmes-Wochenende.
80 Jahre Fußball im TuS 05 Seelbach boten am Samstag Abend einen guten Anlass, dieses Jubiläum im Rahmen der Kirmes mit einem Festkommers in der Seelhachtalhalle zu würdigen. Der zweite Vorsitzende Rainer Kulhanek begrüßte die Gäste und sagte, dass mit 349 Mitgliedern fast die Hälfte aller Seelbach dem Verein angehöre. Auch seien 15 Jahre Fußball-Spielgemeinschaft mit Gräveneck und Falkenbach ein weiterer Grund zum Feiern. Er gab das Wort an Thomas Zanger, der den Abend gekonnt moderierte.
Für den Fußballausschuss Limburg-Weilburg und den Hessischen Fußballverband sprach Arno Kapp. Er sagte, dass der Verein einer der Kulturträger des Dorfes sei, und er sprach den Gründervätern und deren Nachfolgern Dank und Anerkennung aus.
Zusammen mit dem EhrenKreisschiedsrichterobmann Toni Stillger nahm Arno Kapp Ehrungen für verdiente Mitglieder vor. Rüdiger Konrad ist seit 2000 bis heute Jugendbetreuer und Trainer im Jugendfußball und war von 1994 bis 1998 Platzwart. Ulrich Pfeifer ist seit 1998 Jugendbetreuer und Trainer im Jugendfußball und seit 2003 Schriftführer, gehört seit 1994 dem Spielausschuss an, war von 2006 bis 2009 kommissarischer Leiter der Fußball-Abteilung, deren Leitung er offiziell nun seit 2009 inne hat.
Er hob den Wertewandel in der Gesellschaft hervor und die Bedeutung von Sportvereinen: sie stellen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung dar, integrieren neue Mitbürger, lehren Fairness, Fleiß und Ausdauer und schulen die soziale Kompetenz junger Menschen.
Die NNP schrieb: Der TuS Seelbach hat 80 Jahre Fußball im Verein, 105 Jahre TuS und 15 Jahre Spielgemeinschaft mit Falkenbach und Gräveneck gefeiert. Für ihre herausragenden ehrenamtlichen Leistungen gingen Verdienstnadeln des Landessportbunds an Heinz Scheffler, Thomas Zanger und Arno Velten, Ehrennadeln des Hessischen Fußballverbands erhielten Eugen Waronin, Gerhard Hugo Weil, Rüdiger Konrad und Ulrich Pfeifer. Sie alle waren teilweise jahrzehntelang immer da, wenn das Vereinsgelände instandgehalten, Veranstaltungen und der Spielbetrieb organisiert oder Betreuer für die Fußballteams gesucht wurden.
Moderator Thomas Zanger meinte, dass die Bedeutung des TuS für Seelbach sich daran zeige, dass mehr als die Hälfte der Bürger im Verein sei, der zurzeit 349 Mitglieder zähle. Der Vertreter des Kreisfußballausschusses, Arno Kapp, erinnerte daran, dass es den Gründern nicht nur um die Ausfüllung der Freizeit gegangen sei, sondern auch um Gemeinschaftssinn und die Vermittlung wichtiger Werte wie Hilfsbereitschaft und Akzeptanz. Heute sei diese Uneigennützigkeit, so Kapp, leider in der Gesellschaft nicht mehr weit verbreitet. Der TuS erfülle für die Ortsgemeinschaft eine bedeutende Aufgabe, auch fürs kulturelle Leben. Zanger bedauerte, dass zum Festakt nicht mehr Bürger erschienen waren. Denn in eine mit Akribie zusammengestellten Bilderdokumentation hatten Heinz Scheffler und Rüdiger Konrad viele Informationen über die Vereinsgeschichte verpackt. So erfuhr man, dass der aus England herüberschwappende Fußball das Turnen in der Region immer mehr verdrängt und ein Teil der Turner das Treiben hier zunächst sehr skeptisch verfolgt habe. Am Ende einigte man sich aber auf den Zusammenschluss zu einem Verein, weil die Vernunft siegte, dass mehrere Sportvereine in einem kleinen Dorf wie Seelbach auf die Dauer nicht nebeneinander funktionieren konnten.
Nach dem Krieg gab es zwar wieder 22 junge Männer, die Fußball spielen wollten, aber keinen Platz, Trikots und Bälle. Zunächst wurde also in Arfurt oder Aumenau gespielt, und 1947 gab es nach Abholzung des Waldstückes in Seelbach doch den eigenen Fußballplatz an der Friedenseiche. Dieser legte den Grundstein vieler Erfolge wie der Gewinn von Kreismeistertiteln und den Aufstieg in die Bezirklasse. Irgendwann kamen aber auch schlechtere Zeiten. Die Spielgemeinschaft mit Gräveneck und Falkenbach sowie im Nachwuchsbereich die JSG Lahntal mit zusätzlich Villmar und Aumenau läuft aber laut den Verantwortlichen gut, so dass die JSG für ihr vorbildliches Konzept mit dem Sepp-Herberger-Preis ausgezeichnet wurde. Der TuS lebe Engagement und Gemeinschaft vor und erbringe eine große Integrationsleistung, lobte der Vertreter des Sportkreisvorstandes, Karlfred Theby.
In einem solchen Sportverein lerne man Stetigkeit und Fairness. Fußball gebe den Menschen viel, meinte Landrat Manfred Michel. Im heimischen Kreis seien die letzten Jahre so viele neue Fußballplätze wie nie gebaut worden, so dass die Jugend optimale Trainingsbedingungen habe. Der Verein sei die beste Schule für die Kinder, meinte Villmars Erster Beigeordneter Thomas Werner. Es sei ein langer Weg, junge Leute bis zu den Senioren auszubilden, aber beim TuS Seelbach lebe man Verantwortung. Gratulationen kamen auch von den Ortsvereinen und befreundeten Nachbarsportvereinen. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Dagmar Rathschlag, Tanja Simon und Steffen Dorn geehrt.(Quelle NNP)
Schlägerei auf der Kirmes
Villmar-Seelbach.
Es war der Ausklang der Kirmes, der Frühschoppen am Montagmorgen schon längst Geschichte und eigentlich Zeit, friedlich nach Hause zu gehen. Doch davon keine Spur. Gegen 19 Uhr am Montag gab es Schläge auf dem Kirmesplatz neben dem Dorfgemeinschaftshaus. Nach Angaben der Polizei waren mehrere Männer in die handgreifliche Auseinandersetzung verwickelt. Nach den ersten Ermittlungen hatte die Schlägerei vermutlich ihren Ursprung in einem Streit zwischen einigen der Beteiligten am Freitagabend. Am Montag trafen sich die Kontrahenten erneut vor der Turnhalle, wobei ein 22-Jähriger seinem 21 Jahre alten Bekannten zu Hilfe eilte. Geschlagen wurden sie von zwei Männern, 38 und 39 Jahre alt, die offenbar auch noch auf ihre am Boden liegenden Opfer mit Tritten traktierten. Dabei sollen auch noch zwei weitere, derzeit unbekannte, Männer beteiligt gewesen sein. Der 22-Jährige erlitt Prellungen und eine aufgeplatzte Lippe. Auch ein 17-Jähriger ist an dem Abend leicht verletzt worden, seine Beteiligung an dem Geschehen steht aber noch nicht fest. Die Ermittlungen der Polizei sind im Gange.