Narren ließen’s krachen

Quelle: Nassauische Neue Presse vom 8.2.2011

Gott Bacchus hatte bei der Seelbacher Kappensitzung das Sagen

Im alten Rom ging es in ausschweifenden Bacchusfesten hoch her, doch was heute in der Welt geschieht, ist nicht zum Lachen. Und damit hatte die Protokollerin der Seelbacher Fassenacht ein Problem.

Villmar-Seelbach.

Zur Kappensitzung der Sänger und Sportler in der Seelbachtalhalle konnte Dorothea Schmidt keine Büttenrede schreiben, mit der sie das Auditorium hätte erheitern können. Also tischte sie dem Publikum Schreckensnachrichten aus aller Welt auf. In die Ruinen der sündigen antiken Stadt hatte Gott Bacchus eingeladen, um zusammen mit seinen Weinköniginnen Jutta und Isolde die Puppen tanzen zu lassen. Von Sklaven und Gladiatoren ließ er sich zum Auftakt, auf einem Weinfass liegend, in die von Wolfgang und Peter angeheizte Atmosphäre tragen; begleitet von «Rebläusen», die im Laufe des Programms mit flotten Weisen für Stimmung sorgten. In der Rolle des Gottes von Wein und Fruchtbarkeit zog Gerhard Hugo Weil als Moderator des Programmes die Fäden und belohnte mit den Weinköniginnen die Akteure des Abends mit Orden und Küsschen.

Nach den Schauergeschichten der Protokollerin, die noch einmal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte, ging dann aber mit den «Rebläusen», einer Gruppe aus der Sängerschaft, die Post in Richtung Jubel, Trubel, Heiterkeit ab. Das flotte «Funkenmariechen» (Franziska Stadel) versprühte ihr Temperament und fegte leichtfüßig über die Bühne. Nach einem tollen Applaus hatte sie auch noch Luft für eine geforderte Zugabe.

Dass Väter und Söhne sich nicht immer «grün» sind, zeigten Heinz und Pascal Scheffler. Ein Bahnbeamter, der sich für den Staat kaputt schafft, und ein Naseweiß, der eine flotte Lippe riskiert, schlugen sie sich die Brocken um die Ohren, dass es nur so krachte. Doch am Ende waren sie sich einig, dass sie beide tolle Kerle sind. Sketche brachten Andrea Velten und Uli Pfeifer (beim Frisör), Petra Kulhaneck und Klaus Scholz als goldenes Hochzeitspaar, das beim Warten auf den Pfarrer in sein Sexualleben blicken ließ, sowie Uli Pfeifer und Gabi Konrad mit einer Diskussion über das Frühstücksei sowie Thomas Zanger, Thomas Geis und Uwe Sennlaub als drei Seelbacher Tramps, die Geschichten aus dem Dorf breit traten. Zwei dem Teenageralter entwachsene Funkenmariechen (Andrea Velten und Pia Henrich) plauderten mit flotter Zunge aus ihrer Glanzzeit und bewiesen, dass der Gardetanz noch in den Gliedern steckt.

Während im ersten Teil die Nachwuchs-Tanzgruppe «Pyromanias» die Beine warf, legten nach der Pause drei Mafia-Bosse und deren Superfrauen als Tanzgruppe «Hipgold» eine flotte Sohle auf die Bretter. Nochmals waren die «Rebläuse» gefordert, die mit den beiden Musikern das Finale mit dem Fliegerlied einleiteten. Damit war lange noch nicht Schluss der Veranstaltung, deren Kehraus erst in später Stunde gespielt wurde. mhz (mhz)

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