–Veranstaltung Ersatz kommt gut an (Jürgen Weil -Weilburger Tageblatt -2.1.18)
Villmar Der Hüttenzauber zum Jahresausklang war als Trost für den ausgefallenen Weihnachtsmarkt in Villmar gedacht. Und die Ersatzveranstaltung ist sehr gut angekommen. Die Organisatoren freuten sich über viele Besucher, mehr als 400 kamen schon am Eröffnungstag.
Neun Hütten mit kulinarischen Kostbarkeiten oder erlesenen Geschenkartikeln, ein kleines Markttreiben bei angenehmen Temperaturen, tolle Stimmung im dichten Gedränge bei der Schlagerparade des deutsch-italienischen Unterhaltungskünstlers Franky Leone, Sonnenschein statt Schnee beim Frühschoppen am Sonntag
Sie hatten sich aber auch ganz schön ins Zeug gelegt, Initiator Matthias Rubröder mit sieben Freunden, der Unterstützung einheimischer Unternehmer und der Gemeinde zauberten in wenigen Tagen am Struther Weg eine eindrucksvolle Veranstaltung herbei.
Entsprechend groß war der Dank an die Veranstalter, mit Rubröder auch die Repräsentanten der Gemeinde, Bürgermeister Arnold-Richard Lenz (SPD) und der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Ludger Behr (CDU).
Karin Scholz und Werner Jaick vom TuS Seelbach bieten leckere Schmaginerscher
und SMAG-Burger an (Foto Weil – WT)
Schließlich standen auch eine Eventbühne der Stadt Weilburg, ein Zelt zum Schutz vor Regenwetter und viel technisches Wissen zur Verfügung. „Respekt!“, sagte eine Besucherin, „Wir sind auch hier, um diesem Engagement unsere Anerkennung zu zeigen.“ Zu essen und zu trinken gab es für fast jeden Geschmack etwas, Erbsensuppe und heißen Apfelwein bei der Peter-Paul-Garde, Pizza vom Team der Klickermill, Bratwurst und Bier am CDU-Stand, „SMAG-Burger“ („Schmaginerscher“, auf Hochdeutsch „Reibekuchen“) beim TuS Seelbach und Zuckerwatte bei Michael Grimm aus Oberzeuzheim. Er hatte im TAGEBLATT gelesen, dass es doch noch einen Markt in Villmar geben würde.
Zahlreiche Familien nutzten mit den Kindern das Schutzzelt als Speisezelt, vor den Hütten der Anbieter bildeten sich Gesprächsrunden. Gerhard Höhler zeigte seine wertvollen Geschenkartikel aus Lahnmarmor. „Da hab ich auch gleich was für nächstes Weihnachten“, sagte ein Interessent lachend. Bei Nicole Grodtke gab es handgehäkelte Mützen, Schals oder Säuglingsspiralsöckchen zu kaufen und bei Martina Schön Feinkost-Leckereien. Andrè Brandes, Vorsitzender des Vereins Anyinamae-Ghana, Thomas Pauly und Maria Piroh boten handgemachte Kissenbezüge, Taschen und Deckchen afrikanischer Berufsschülerinnen oder einen selbstgestalteten Kalender an, mit Bildern von Projekten der Entwicklungshelfer.
Sänger Franky Leone unterhält das Publikum mit italienischen Schlagern und mit Stimmungshits
Zu sehen waren zum Beispiel Fotos vom Aufbau einer Schule in Anyinamae. Die Aufnahmen führten auch zu vielen anregenden Unterhaltungen bei einer ghanaischen Fruchtbowle.
Zum Auftritt des Schlagerstars Franky Leone alias Valentino Tavaglione, inzwischen ein echter „Kölsche Jung“, füllte sich der „Marktplatz“ zusehends. Seine alten italienischen Schlager, auch die „Capri-Fischer“, sowie populäre, meist Kölner Stimmungslieder brachten das Publikum zum Mitsingen. Da war es kein Wunder, dass am späten Abend alle Essensvorräte ausverkauft waren und ein ständiger Getränkenachschub notwendig wurde.
„Eine super Sache, alle waren begeistert!“, sagte Detlef Schmidt und Umstehende nickten zustimmend: „Gut organisiert, gut angenommen!“ Noch um Mitternacht fanden Martina Schöns feine Liköre ihren Absatz. Event-Erfinder Matthias Rubröder konnte zufrieden sein. Auch wenn es am Sonntag ruhiger war, „vielleicht lässt sich etwas Ähnliches auf einen erweiterten Weihnachtsmarkt am Brunnenplatz übertragen“, regte er an.